Alt sein ist keine Krankheit
Dank fortgeschrittener Veterinärmedizin, mehr Wissen
und verbessertem Futter führen Katzen in der heutigen
Zeit ein gesünderes und längeres Leben.
Aber natürlich werden Sie im Laufe der Zeit
Veränderungen an Ihrer Katze feststellen. War sie in
jungen Jahren noch sehr lebhaft, so werden Sie merken,
wie sie mit den Jahren träger und ruhiger wird. Wenn
Ihre Katze in die Jahre kommt, seien Sie sich also über
diverse Veränderungen bewusst. So können Sie sich auf
Ihre Katze einstellen und helfen, ihr das Leben im hohen
Alter so angenehm wie möglich zu machen.
Woher erkenne ich an meiner Katze
Alterserscheinungen?
Kommt Ihre Katze ins fortgeschrittene Alter, können Sie,
wie auch bei uns Menschen, einige Alterserscheinungen
feststellen: Das Fell wird grau, die Muskulatur und
Elastizität des Körpers nimmt ab, die Seh- und Hörkraft
werden schwächer. Ihr Verhalten verändert sich; sie wird
ruhiger und wirkt oft müde. Tatsächlich sind die ersten
Anzeichen für die älter werdende Katze verminderte
Aktivität. Sie schläft wesentlich länger.
Diese Anzeichen manifestieren sich im Alter von 7-11
Jahren. Natürlich ist das Altern auch ein individueller
Prozess. Ihr Tierarzt wird beurteilen können, wie fit Ihre
ältere Katze noch ist.
Routineuntersuchungen beim Tierarzt sollten nun
öfter werden
Wird Ihre Katze älter, werden die Untersuchungen bei
Ihrem Tierarzt wichtiger denn je. Dann sind halbjährige
Besuche in der Praxis empfehlenswert. Zusätzlich zu der
gewöhnlichen Allgemeinuntersuchung sind Blut-, Urin-
und Kotuntersuchungen ratsam. Ihr Tierarzt wird Ihnen
bei Bedarf auch eine Ultraschalluntersuchung
vorschlagen, dadurch können frühzeitig eventuelle
Herzprobleme oder Veränderungen an anderen Organen
erkannt werden.
Halten Sie Ihren Tierarzt auf dem Laufenden
Es ist sehr wichtig, dass Sie Ihren Tierarzt über alle
Veränderungen der körperlichen und geistigen
Verfassung Ihrer Katze informieren. Ein Problem Ihrer
Katze, das Sie als normale Alterserscheinung deuten
könnten, kann ein ernstes, therapiebedürftiges Symptom
einer Erkrankung sein. Beispielsweise ist das
herabgesetzte Spielverhalten nicht zwingend auf die im
Alter verminderte Energie zurückzuführen, sondern kann
von einem Gelenkleiden oder einem Herzproblem
herrühren. Diese können aber mit Medikamenten
behandelt werden. Ein halbjähriges Vorstellen Ihrer
Katze beim Tierarzt macht das Erstellen eines Vorsorge-
Gesundheitsplanes für Ihre Katze möglich. Vorhandene
Probleme können früh erkannt und behandelt werden.
Arbeiten Sie deshalb mit Ihrem Tierarzt zusammen- - für
ein langes, gesundes Katzenleben.
Anforderungen ans Futter
Wenn Ihre Katze älter wird, sollte das Futter umgestellt
werden. Sie werden bemerken, dass die Katze trotz
verminderter Futteraufnahme an Gewicht zulegt. Das
liegt an dem verlangsamten Stoffwechsel und/oder an
der herabgesetzten Aktivität. Ein zu hohes
Körpergewicht kann sich aber negativ auf die
Gesundheit Ihrer Katze auswirken. Probleme mit dem
Herz, der Atmung, den Gelenken und der Haut sind nicht
selten. Um diesen Erkrankungen aus dem Weg zu
gehen, füttern Sie ihr kleinere Portionen oder Diätfutter.
Bei manchen Katzen kann das gegenteilige Problem
auftreten: Gewichtsabnahme im Alter. Die Gründe hierfür
können Herz-, Zahnprobleme, oder herabgesetzter
Geschmacksinn sowie ein Nierenleiden sein. Fragen Sie
Ihren Tierarzt nach der optimalen Fütterung für Ihre
Katze.
Wichtiges über Futter für ältere Katzen
•
Gehen Sie sicher, dass Sie Ihrer Katze ein
ausgewogenes Futter bieten. Es sollte
wohlschmeckend und leicht verdaulich sein.
•
Wichtig ist eine gute Versorgung mit Kalium und
Taurin, während hohe Mineral- und
Eiweißkonzentrationen im Futter gemieden werden
sollten.
•
Überdenken Sie zusammen mit Ihrem Tierarzt den
Rohfaseranteil im Futter, besonders wenn Ihre
Katze des Öfteren unter Verstopfung leidet.
•
Füttern Sie Ihrer Katze keine Zwischenmahlzeiten
oder Tischabfälle.
Die 9 wichtigsten Hinweise für das Leben mit einer
älteren Katze
1.
Gehen Sie mit Ihrer Katze zweimal pro Jahr zum
Tierarzt.
2.
Informieren Sie sich über altersbedingte
Erkrankungen. Haben Sie ein Auge auf erste
Symptome!
3.
Füttern Sie Ihrer Katze das beste Futter. Zwei
kleinere Mahlzeiten am Tag sind besser als eine
große.
4.
Achten Sie auf die Futtermenge - eine
übergewichtige Katze bekommt
Gesundheitsprobleme, die ihr Leben verkürzen
können.
5.
Gehen Sie sicher, dass Ihre Katze sich genug
bewegt. Bewegung stärkt die Muskeln, unterstützt
die Gelenke und wirkt Fettleibigkeit entgegen.
6.
Kümmern Sie sich bitte auch um die
Zahngesundheit Ihrer Katze.
7.
Halten Sie stets den Impfplan ein.
8.
Kontrollieren Sie Ihre Katze regelmäßig auf Floh-
und Zeckenbefall. Auch die Umgebung (Körbchen,
Decken, etc.) der Katze sollte stets frei von
Parasiten sein.
9.
Widmen Sie Ihrer Katze viel Aufmerksamkeit und
Liebe. Tun Sie alles, damit Ihre Katze auch im
hohen Alter aktiv, glücklich und interessiert an ihrer
Umwelt ist.
Abschied nehmen
Der Umgang mit dem Verlust eines Tieres
Der Tod eines geliebten Haustieres ist sehr schmerzhaft.
So ein Tier ist nicht nur ein Familienmitglied, sondern
auch ein vertrauensvoller Freund, ein treuer
Spielgefährte für unsere Kinder und ein wichtiger
Lebensgefährte im Leben Alleinstehender, alter
Menschen oder Hilfebedürftiger.
Tiere bereichern unser tägliches Leben; ihr Verlust
hinterlässt eine tiefe Leere in uns.
Es gibt viele Gründe, warum man sich mit dem Tod
des Tieres auseinandersetzen sollte:
•
Lebensbedrohliche Krankheit des Tieres
•
Hohes Alter oder Senilität
•
Schlimmer Unfall oder andere unerwartete
Ereignisse
•
Verhaltensprobleme
•
Lange oder chronische Krankheit, die einer enorm
zeit- und geldaufwendigen Behandlung bedarf
Die meisten dieser Faktoren werden Ihnen das Herz
schwer machen, weil Sie durch sie mit der Frage des
Einschläferns konfrontiert werden. Sie als Besitzer sind
für die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres
Haustieres verantwortlich. Wenn die Lebensqualität der
Katze durch einen der Faktoren stark gemindert wird,
müssen Sie eine der schwersten Entscheidungen Ihres
Lebens treffen. Mit einer Euthanasie kann das Leiden
der Katze beendet werden. Daher ist es wichtig, sich
schon einige Zeit vor dem Tod der Katze mit deren
Verlust auseinander zu setzen.
Anzeichen für eine Minderung der Lebensqualität
Ihrer Katze
•
Schmerz oder Unwohlsein beim Laufen oder
anderen Bewegungen
•
Drastischer Appetitverlust
•
Erbrechen und/oder Durchfall nach der
Nahrungsaufnahme
•
Atembeschwerden
•
Inkontinenz oder andere ernste Probleme bezüglich
Harn- und Kotausscheidung
•
Hör- und Sehprobleme
•
Gefährliches, nicht umgängliches und nicht zu
verantwortendes Verhalten der Katze
Holen Sie sich Unterstützung
Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt. Er kennt Ihre Katze und
kann Ihnen eine gute Beurteilung des
Gesundheitszustandes und Einschätzung ihres Leidens
geben. Ihr Tierarzt wird Ihnen seine Meinung zu der
Lebensqualität Ihrer Katze geben können, und Sie
dadurch in einer Entscheidungsfindung beraten.
Reden Sie auch mit Freunden und Familie, sie werden
Sie in dieser schweren Zeit unterstützen.
Erwachsene trauern
Einen Freund zu verlieren - und Ihre Katze war ein
treuer Freund - ist immer schmerzhaft. So einen Verlust
zu verkraften ist nicht leicht. Man fühlt Schmerz, Trauer,
Wut und unendliche Leere. Diese Gefühle sind normale
Reaktionen und sollten ausgedrückt werden. Jeder geht
anders mit seiner Trauer um und benötigt
unterschiedlich viel Zeit, um darüber hinweg zu
kommen. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen.
Weisen Sie Ihre Familie oder Freunde nicht ab, sie
können eine hilfreiche Unterstützung in dieser schweren
Zeit für Sie sein.
Kinder trauern
Seien Sie ehrlich zu Ihren Kindern. Kinder sind sehr
intuitiv, sie merken, wenn etwas nicht stimmt. Bei kleinen
Kindern ist es wahrscheinlich besser, sie nicht mit dem
Entscheidungsprozeß einer möglichen Euthanasie zu
belasten. Ist eine Entscheidung aber gefällt, sprechen
Sie mit Ihrem Kind offen darüber. Benutzen Sie dem
Alter entsprechend einfache Wörter und beantworten Sie
ehrlich in z. T. vereinfachter Weise seine Fragen. Das
Kind wird Ihre Ehrlichkeit zu schätzen wissen und besser
mit der Situation zu Recht kommen können. Vermeiden
Sie beschönigende Ausdrücke. Kleine Kinder würden
irritiert sein, wenn Sie z.B. sagen "sie ist eingeschlafen".
Wenn sie dann bemerken, dass ihr Spielgefährte nie
wieder kommen wird, könnten sie tatsächlich abends
Angst vor dem zu Bett gehen bekommen. Ermutigen Sie
Ihre Kinder über den Verlust zu sprechen, das ist eine
Möglichkeit der besseren Verarbeitung. Teilen Sie Ihre
Gefühle mit Ihrem Kind, denn geteiltes Leid ist halbes
Leid.
Der Heilungsprozess
Auch wenn es zuerst nicht den Anschein hat, das alte
Sprichwort stimmt. Die Zeit heilt alle Wunden.
Akzeptieren Sie, dass Ihre Katze gestorben ist und
geben Sie sich alle Zeit die Sie brauchen, um darüber
hinweg zu kommen. Gespräche mit Ihnen nahe
stehenden Menschen oder mit solchen, denen dasselbe
wiederfahren ist, können sehr befreiend sein. Mit der
Zeit verblasst der große Schmerz, und Sie werden sich
voller Dankbarkeit an die glückliche Zeit, die Sie mit Ihrer
Katze verbracht haben, erinnern können.
Ihre Katze
wird älter ...